[Unbezahlte Werbung/Rezension]
Märchenhaft wollte ich es haben, als ich das »Froschröschen« von Halo Summer aus dem Regal zog. Seit 2019 ist das Buch ein Drache und der Titel versprach leichte, fantasievolle Unterhaltung.
Fakten:
Autorin: Halo Summer
Verlag: Drachenmond Verlag
Erscheinungstermin: Mai 2018, seit 2019 ein Drache
Genre: Märchenadaption
Wälzer: Nein, auf etwa 300 Seiten muss sich Röschen mit dem nervigen Frosch rumschlagen und da ist jede Seite unterhaltsam.
Cover: Von der Autorin selbst gestaltet, entspricht es absolut der Geschichte. Verspielt, romantisch und eindeutig märchenhaft.
Inhalt:
Rosalie wurde bei ihrer Geburt verflucht und um dem gefährlichen Stich zu entgehen, lebt sie jahrelang eingesperrt in ihrem Schloss. Bis zu ihrem siebzehnten Geburtstag muss sie in Angst und Schrecken leben und ... in Langeweile. Erst als ein sturer Frosch aus dem Brunnen klettert, der ebenfalls verflucht und eigentlich ein Prinz der ganz besonderen Art ist, schöpft sie neue Hoffnung. Sie schließen einen Pakt, der verhindern soll, dass sie sich sticht und für 100 Jahre einschläft.
Erste Seite:
Locker, leicht, humorvoll. So liest sich die erste Seite. Rosalie scheint ein sehr junges Mädchen zu sein. Der Fluch wird sofort erwähnt und der Stil lässt auf ein angenehmes Lesevergnügen schließen.
Stil:
Wie oben erwähnt gibt es keine Kritik zum Stil von mir. Der zeitliche Verlauf umfasst mehrere Wochen, zum Ende hin gibt es größere Sprünge. Das Vokabular passt gut zum Thema Märchen und bleibt dabei flüssig zu lesen, ohne zu schnörkelhaft zu werden. Die Autorin verliert sich nicht in endlos langen Beschreibungen von Umgebungen oder Gefühlen und trotzdem hat man an den richtigen Stellen immer den Eindruck mittendrin zu sein. Man begleitet Rosalie aus der Ich-Perspektive im Präsens. Normal stört mich das anfangs etwas, doch ich muss sagen, hier fiel es mir gar nicht auf. Es gibt humorvolle Dialoge zwischen der Prinzessin und dem Frosch, als auch spannende Kampf-Elemente. Das Setting umfasst eigentlich nur das Schloss, wenige Räume darin und ein bisschen den Garten und trotzdem wird es nicht langweilig.
»Wenn man das Leben spürt – ich meine, richtig spürt-, dann tanzt ein kleiner goldener Lichtstrahl über alle Dinge und lässt sie besonders erscheinen.«
Meine Meinung:
Meine Erwartungen wurden erfüllt. Ich kenne von Halo den ersten Teil von Aschenkindel und habe dementsprechend mit einer humorvollen Geschichte gerechnet. Ich hatte auch hier wieder viel Freude mit Froschröschen. Es ist was es ist, ein unterhaltsames, leichtes Märchen. Viel Tiefgang darf man nicht erwarten und trotzdem würde ich es nicht als seicht betrachten.
Mit Röschen hat Halo ein typisch junges Mädchen geschaffen, dass trotz ihrer isolierten Lage nicht naiv oder dämlich ist. Sie kann kontern, übernimmt Verantwortung und trotzdem merkt man ihr die Jugend an. Es war erfrischend ein Buch mit einem Teenie zu lesen, das nicht nur dämliche Dinge von sich gibt, sondern auch eine Meinung hat :P
Der Frosch ist ihr perfekter Gegenspieler und bringt frischen Wind in ihr Leben. Sein Selbstbewusstsein und die Magie, die sein Auftauchen mit sich bringen sind sehr unterhaltsam. Kreativ erlebt man allerhand übernatürliche Dinge, wenngleich das ganze immer sehr rasch und kurz gehalten ist. Eine ausdauernde Schlacht erlebt man hier nicht, doch das war auch nicht nötig.
Die Romanze bleibt im Hintergrund und auch das habe ich in einer Prinzessinnen Geschichte willkommen geheißen. Zwar gab es ein paar Kritiker in anderen Rezensionen zum Altersunterschied, doch im Vergleich zu all den romantisierenden Shades of grey-Verschnitten, die wahrlich ein falsches Beziehungsbild vermitteln, ist hier eine unkonventionelle Romanze in einem Märchen, in dem es Feen, Lockstoffe, Magie und Flüche gibt, durchaus akzeptabel wie ich finde. Außerdem gibt es keinerlei übergriffige oder anstößige Szenen und alles bleibt ihm Rahmen. Im Vordergrund stehen außerdem Freundschaften, die über die menschliche Ebene hinausgehen :)
Ich habe den zarten Humor genossen und wollte immer wissen, wie es mit Röschen endet und welches Schicksal den Frosch ereilt.
Zu empfehlen ist das Buch, der ein paar leichte, unkomplizierte Stunden verbringen möchte. Eine tiefsinnige Abenteuerreise oder grauenhafte Märchenkriege gibt es nicht. Vieles wird nur oberflächlich behandelt, doch ich finde es passt zum Stil und dem Buch.
Ich vergebe ganze 5 Cocktails und stoße mit dem seltsamen Prinzen damit an!
Fazit der letzten Seite:
Die Lockerheit zieht sich durch das ganze Buch. Die Protagonistin stellt sich als junges Mädchen heraus, das aber auch Mut und Selbstvertrauen hat. Es war ein leichtes durch die Seiten zu fliegen.
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